Righteousness: Rechtschaffenheit und Gerechtigkeit
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Viele Worte aus dem Englischen können auf verschiedene Arten übersetzt werden. Der Kontext bestimmt oft, welche Entsprechung im Deutschen dem englischen Original entspricht.
Wenn man sich bei der Übersetzung aber zu sehr vom Kontext und dem Verständnis der eigenen Muttersprache leiten lässt (“so hätte ich das im Deutschen geschrieben”), läuft man Gefahr die Intention der englischen Autoren zu übersehen oder sogar zu ignorieren.
Bei der Übersetzung der King James Bible von 1611 kommt uns aber ein besonderer Umstand bei der Übersetzung ins Deutsche zuhilfe: Der King James Bible liegt bereits eine umfassende Konkordanz zugrunde, die letztendlich auf die hebräischen, aramäischen und griechischen Grundtexte abstützt.
Das vereinfacht die Übersetzung aus dem Englischen ins Deutsche ganz erheblich, weil praktisch eine Deutung bzw. Erklärung für die Verwendung eines bestimmten englischen Begriffs aus den übersetzten Quellen abgeleitet werden kann. Das reduziert die ansonsten sehr vielen möglichen Varianten auf wenige, aus denen dann leicht die richtige herausgefudnen werden kann.
Aber es gibt einige Begriffe, die so stark in die Begriffswelt der deutschen Bibelleser eingegraben sind, dass eine andere Lesart im ersten Moment schnell falsch erscheint, weil sie ungewohnt klingt. Aber man darf dort nicht halt machen, sondern muss nach dem tatsächlich richtigen Begriff suchen und diese Erkenntnis absichern und dokumentieren. Denn diese Begriff sind genau die Kandidaten, an denen sich Kritik festmachen wird und die daher abgesicherter und fundierter Verteidigung bedürfen.
“Righteouness” und sein Adjektiv “righteous”. Im Wörterbuch liest es sich leicht. Es gibt zwei Alternativen mit “Gerechtigkeit” und “Rechtschaffenheit”, wobei einige Wörterbücher “Rechtschaffenheit” als “veraltend” markieren. Das ist insofern ungewöhnlich, da sich das Wort durchaus regelmäßig im Alltagsbegrbauch befindet (siehe dazu auch Rechtschaffenheit: Bedeutung, Definition, Beispiele - Wortbedeutung.info).
Aktualität ist aber nicht unbedingt das ausschlaggebende Kriterium, wenn man die Wahl zwsichen zwei Alternativen hat. “Gerechtigkeit” und “Rechtschaffenheit” haben eine jeweils unterschiedliche Bedeutung und können nicht einfach gegeneinander ausgetauscht werden. So findet z.B. http://openthesaurus.org kein Synonym zu Rechtschaffenheit und auch bei einer Suche nach “Gerechtigkeit” taucht “Rechtschaffenheit” dort nicht als Synonym auf.
Was ist dann aber die richtige Übersetzung von Righteousness und seinen Formen?
Schauen wir uns das im Kontext verschiedener Bibelstellen an:
And he beleeued in the LORD; and hee counted it to him for righteousnesse.
In der direkten Übesetzung aus dem Englischen:
Und er *glaubte an den HERRN; und der rechnete es ihm als Rechtschaffenheit an.
Könnte man hier stattdessen “Gerechtigkeit” verwenden, ohne den Sinn maßgeblich zu verändern? Gott erwartet keine Gerechtigkeit von Abram und würde etwas, das er gegenüber Gott tut, ihm sicher nicht als “gerecht” oder “Gerechtigkeit” anrechnen. Aber als “rechtschaffen” und damit als anständig und ehrlich, schon eher.
Im Neuen Testatment findet sich “Righteousness” zuerst in Matthäus 3:15:
And Iesus answering, said vnto him, Suffer it to be so now: for thus it becommeth vs to fulfill all righteousnesse. Then he suffered him.
Die bisherige Übersetzung dazu lautet hier:
Und Jesus antworte ihm und sagte “Erlaube es, jetzt so zu sein: Denn so werden wir alle Rechtschaffenheit erfüllen.” Da erlaubte er es ihm.
In Strong's wird “Rechtschaffenheit” als Zustand beschrieben, in dem jemand “für Gott akzeptabel” ist.
Im Zusammenhang it der Taufe von Jesus durch John und den Informationen aus Strong’s geht es bei der “Erfüllung aller Rechtschaffenheit” also darum, Anforderungen oder Wünsche Gottes zu erfüllen.
Kann man das auf den Begriff “Gerechtigkeit” analog anwenden, es ähnlich verstehen? Ich denke nein.
Die meisten deutschen Bibeln übersetzen einfach nur “Gerechtigkeit”, was letztendlich zur Prägung dieses Begriffs als Übersetzung für δικαιοσύνη geführt hat. Ich schließe mich aber den Schlussfolgerungen aus Strong an, der in G1343 schreibt:
“δικαιοσύνη, -ης, ἡ, (δίκαιος); most frequently in the Sept. for צֶדֶק and צְדָקָה, rarely for חֶסֶד; the virtue or quality or state of one who is δίκαιος;
in the broad sense,
the state of him who is such as he ought to be, righteousness (German Rechtbeschaffenheit); the condition acceptable to God (German Gottwohlgefälligkeit);“
Ich will die Übersetzungstradition des Griechischen hier nicht ändern (die schnell mal zu “Gerechtigkeit” tendiert) oder infrage stellen, aber wenn es um die Übermittlung dessen geht, was die Übersetzer der King James Bible als ihr Ergebnis definiert haben, ist “Rechtschaffenheit” nicht nur eine der Möglichkeiten, sondern genau das, was zum Ausdruck gebracht werden sollte.
Dies ist bisher kein abschließendes Urteil, sondern der aktuelle Stand der Überlegungen. Weitere Argumente können sicherlich zu einer Neubewertung führen.
Bis dahin wurde die bestehende Übersetzungsarbeit bezüglich “righteous” aktualisiert und vereinheitlicht. Im schlimmsten Fall (für den Fall, dass sich diese Entscheidung als falsch oder nicht haltbar herausstellt) kann man diese Version dann zurecht als die “rechtschaffene King James Übersetzung” bezeichnen.
Ich finde die drei Beispiel in dict.cc für righteous sehr gut:

In Johannes 17:25 Haben wir “righteous Father” vorliegen und in diesem Fall kann selbstverständlich nicht die Gottgefälligkeit Gottes gemeint sein. Hier ist es der gerechte Gott, andernorts auch Gott der Gerechte.
Es ergibt sich in Bezug auf die KJV also bisher eine einfache Regel, die man ableiten kann:
Menschen sind rechtsschaffen (oder eben gerade nicht) und Gott ist gerecht.
Über Gerechtigkeit
Gerecht zu sein und Gerechtigkeit hängen direkt mit Urteil und Verurteilung zusammen. Ein Urteil kann gerecht sein. Wenn ein Richter urteilt, kann das Urteil gerecht sein und wenn er das immer tut, ist er ein gerechter Richter. Aber macht ihn das zu einem gerechten Menschen? Das wissen wir nicht. Er kann zu seiner Familie oder anderen Menschen äußerst ungerecht sein; sie zu Unrechtverurteilen, nur eben außerhalb seines Berufs.
Und auch wir Nicht-Richter urteilen und beurteilen den ganzen Tag und viel zu oft eben nicht gerecht. Wir sind nicht vollkommen und daher können wir nicht gerecht sein. Passenderweise ist das Gegenteil des Wortes “righteous” im Englischen “unrighteous” und wird aber nicht mit “ungerecht”, sondern mit “unredlich”, “sündig” und “verworfen” übersetzt. Ungerecht sind wir alle hin und wieder, aber wir Christen bereuen solche Vorfälle aus tiefstem Herzen und Gott vergibt uns. Wir sind dann immer noch nicht “gerecht” und können auch nie wieder werden; so wie ein Dieb nach seinem ersten Diebstahl immer ein Dieb bleiben wird, auch wenn er nicht weiter stielt. Aber im Urteil Gottes wird es uns vergeben, wenn wir es wahrhaftig bereuen.
Also kann ein Mensch niemals “gerecht” sein? Das wäre die konsequente Schlussfolgerung. Eben sowenig, wie wir ohne Sünde sein können. Entscheidend ist für uns Menschen, ob wir Gottes Rechtspruch überstehen und dies wird nur dann der Fall sein, wenn wir unsere Sünden bereuen. Und falsch über jemanden zu urteilen oder ihn falsch zu beurteilen ist eindeutig ein Verstoß gegen das Gebot, das Jesus uns als das zweitwichtigste genannt hat: “Liebe deinen Nächsten, wie dich selbst.”
Wie könnten wir jemanden zu Unrecht verurteilen, den wir lieben? Es passiert uns und wir bereuen es (das bedeutet wir kehren von diesem falschen Weg um; manche sagen auch Buße tun dazu, was bedeutet umzukehren; also auch es nicht wieder tun zu wollen - in der KJV “to repent”). Und wenn diese Reue ernst gemeint ist, wird Gott uns diese Sünde vergeben.
Addendum: Matthäus 5:6
Auch hier ist nicht “die Gerechtigkeit” als abstraktes Konstrukt gemeint. Es sind die gemeint, die es nach Gottes Wohlgefallen dürstet und genau nicht diejenigen, die es “ledigich” auf irdiswche Gerechtigkeit abgesehen haben.
Aus der Diskussion übernommen:
In Genesis 15:6 heißt es aus dem Hebräischen:
6 Und er *glaubte an den HERRN; und der rechnete es ihm als Rechtschaffenheit an.
Im Hebräischen steht da “צְדָקָה” (ṣᵊḏāqâ). Das Strong’s dazu ist H6663:

Im Bezug auf ein Subjekt (wie Abraham ja eines ist), ist es tatsächlich “rectitude”: Rechtschaffenheit.
rk
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Once you delete it, it's gone for goodOK.
Letzlich musst du es wissen - mir wird man nicht groß Fragen zu der Übersetzung stellen
Der Punkt mit dem Subjekt hat was für sich.
Gut - dann sind wir uns einig, dass wir uns teilweise einig geworden sind
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Once you delete it, it's gone for goodHallo Janik,
Du verweist auf Genesis 15:6. Das habe ich aus der King James wie folgt übersetzt:
Im Hebräischen steht da “צְדָקָה” (ṣᵊḏāqâ). Das Strong’s dazu ist H6663:
Im Bezug auf ein Subjekt (wie Abraham ja eines ist), ist es tatsächlich “rectitude”: Rechtschaffenheit.
Und übrigens danke, dass Du mich dazu gebracht hast, das noch einmal genau nachzuschlagen. “Rectitude” war mir bisher durchgegangen. Gemäß Strong’s fühle ich mich da in meiner Auffassung eher bestätigt.
Ich verstehe und respektiere deine Herleitung, aber im Hebräischen ist es hier tatsächlich Rechtschaffenheit, weil es um den Bezug des Wortes auf eine Person geht.
Ich habe auch noch einmal Deepl befragt, das sich meiner Meinung anschließt, wobei “Gerechtigkeit” als Alternative gelten gelassen wird; aber da gibt “rectitude” aus dem Hebräischen dann den Ausschlag.
In Römer 4:3, 4:5 und 4:6 ist es jeweils aus dem Griechischen “δικαιοσύνη” (dikaiosynē; Strong’s G1343) übersetzt:
Ich sehe durchaus auch die Alternative II., aber die ergibt in diesem Kontext keinen Sinn, weil es da mehr um die Ausübung von Gerechtigkeit geht (jedem das Seine zu geben).
Das widerspricht in Römer 4 nicht wirklich dem, was Paul sagt. Es liegt vielleicht eher an der Vorstellung, wie “Rechtschaffenheit” heutzutage und außerhalb der Bibel verstanden wird, dass wir da so unterschiedlicher Auffassung sind. Ich finde die Umschreibung in Strong’s G1343 sehr passend: “Im weitesten Sinne: Zustand desjenigen, der so ist, wie er sein sollte, Rechtschaffenheit, der gottgefällige Zustand” oder auch “Die Lehre über die Art und Weise, wie der Mensch einen gottgefälligen Zustand erlangen kann”.
Wie Du vielleicht bemerkt hast, ging es mir weniger darum, deine Argumente zu widerlegen. Vielmehr hast Du mich (erneut) zum weiteren und tieferen Nachforschen angeregt. Ich finde das super und hoffe, es frustriert dich nicht allzu sehr, dass ich nicht mit wehenden Fahnen deiner Argumentation gefolgt bin, die ich übrigens sehr schätze. Ich finde den Gedankengang deiner Herleitung, insbesondere über Römer 4 sehr gut. Auch wenn ich dem Ergebnis nicht folgen mag. Das liegt nicht daran, dass deine Argumente nicht ausreichend wären, sondern eher, dass ich die beim tieferen Nachforschen entdeckte und wiederentdeckte Punkte für schwerer wiegend erachten würde.
Immerhin muss diese Entscheidung sich ja auch gegen so ziemlich jede existierende, deutsche Bibelübersetzung behaupten. Das Abstützen auf diese Meinungsmehrheit (der anderen deutschen Übersetzungen) würde ich selbstverständlich nie gelten lassen, weil wir ja die King James Bibel übersetzen und nicht eine “bessere Bibel” schreiben wollen.
Chapeau und bitte weiter so. Ich bin sehr beeindruckt.
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Once you delete it, it's gone for good“Wenn Gott Abraham dessen Tun als “righteousness” anrechnet,
würde “Gerechtigkeit” was bedeuten? Wem gegenüber ist Abraham dann gerecht? Gott gegenüber? Wie ist es, wenn man Gott gegenüber ungerecht ist? Ist das hier wirklich gemeint?”
Da hast du dich falsch errinnert: Abraham wurde nicht sein Tun als “righteousness” angerechnet, sondern sein Glaube.
1.Mose 15,6 Und [Abram] glaubte dem HERRN, und das rechnete Er ihm als Gerechtigkeit/Rechtschaffenheit an.
Wäre Abraham sein Handeln als “righteousness” angerechnet worden, würde ich übereinstimmen, dass Rechtschaffeheit besser passt. Denn aus Werken kann kein Mensch gerechtfertigt werden(Gal 2,16).
Aber hier geht es um den Glauben Abrahams.
Mir kam noch ein anderer Gedanke: Der Glaube wurde Abraham angerechnet. Korrigier mich wenn ich falsch liege, aber angerechnet wird einem doch etwas, was man vorher nicht hatte oder nicht verdient hat?
Rechtschaffen wird Abraham schon vorher gewesen sein. Aber Gerecht war er eben nicht. Was macht mehr Sinn, was einem angerechnet werden kann:
Rechtschaffenheit - was man auch so von selbst sein kann
oder Gerechtigkeit, was man von selbst eben nicht sein kann
Warum sollte Abraham der Glaube als Rechtschaffenheit angerechnet werden, wenn er das auch schon vorher war?
Und dann ist da halt noch Römer 4, wo es um unsere Rettung aus Glauben geht. Dass wir vor Gott eben aus Glauben(an Jesus) gerechtfertigt werden, nicht durch Werke. In Römer 4 geht es eindeutig um Gerechtigkeit. Und in dem Zusammenhang führt Paulus Abraham als Bsp der Rechtfertigung aus Glauben an:
3 Denn was sagt die Schrift? »Abraham aber glaubte Gott, und das wurde ihm als Gerechtigkeit angerechnet«.
Da ist auf keinen Fall nur Rechtschaffenheit gemeint. Hier wirst du auf jeden Fall mit “Gerechtigkeit” übersetzen müssen, warum dann nicht auch in dem Vers, den Paulus da zitiert? Aber den Punkt hab ich ja schon ausführlich dargelegt.
So, ich hoffe wir werden uns endlich mal einig
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Once you delete it, it's gone for goodKannst du mir den Link schicken? Auf deinem Account hab ich keine Frage gesehen? https://www.gutefrage.net/nutzer/WordofGod/fragen/eigene
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Once you delete it, it's gone for goodDie haben die Frage doch tatsächlich gelöscht.
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Once you delete it, it's gone for goodVersuchst du es nochmal bei GF oder schreiben wir hier weiter?
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Once you delete it, it's gone for goodIch denke wir diskutieren besser hier weiter.
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Once you delete it, it's gone for goodWir können das gerne auf GF ausweiten, ich kann ein paar befreundete Christen von GF fragen, ob sie auf die Frage antworten wollen. Soll ich dann jetzt hier noch antworten oder machen wir direkt auf GF weiter?
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Once you delete it, it's gone for goodIch habe es schon mal auf gf eingestellt. 😉
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Once you delete it, it's gone for goodIch glaube es liegt wirklich daran, wie wir beide es jeweils gewohnt sind, diese beiden Worte (Rechtschaffenheit und Gerechtigkeit) zu hören und zu verwenden.
Ich würde das gerne in größerer Runde diskutieren. Und damit wäre es eigentlich etwas für gutefrage.net. Mit etwas Glück finden wir zwischen den Trollnachtichten ein paar interessante Meinungen zu dem Thema.
Was Deepl als präzisesten Übersetzer angeht: Da muss man auch vorsichtig sein. Deepl lernt ja ständig weiter, aber erlernt auch Fehler, wie es aussieht oder passt sich Traditionen an, die nicht immer der Wahrheit entsprechen müssen. Manchmal liegt Deepl auch sehr daneben.
Ich schaue auch viel in dict.cc nach, denn da sehe ich auch die relative Verwendungshäufigkeit einer Übersetzung. Das wird zwar keine repräsentative Statistik sein, ist aber oft guter Hinweis.
Da kommt bei “unrighteous” das Wort “ungerecht” nicht als Übersetzung vor.
Nehmen wir also mal das gute Merriam-Webster:
https://www.merriam-webster.com/dictionary/unrighteous
Da stehen an erster Stelle “sinful” und “wicked” und erst an zweiter Stelle kommt “unjust”. Aber das soll nur als Tendenz gelten in unserer Diskussion.
Kommen wir zu Abraham zurück:
Wenn Gott Abraham dessen Tun als “righteousness” anrechnet,
würde “Gerechtigkeit” was bedeuten? Wem gegenüber ist Abraham dann gerecht? Gott gegenüber? Wie ist es, wenn man Gott gegenüber ungerecht ist? Ist das hier wirklich gemeint?
würde “Rechtschaffenheit” bedeuten, Gott sieht in Abrahams Handeln, dass Abraham im Einklang mit Gott handelt.
Ich bin gespannt, was andere darüber denken. Irgendwie hat das in dieser Art noch niemand diskutiert, glaube ich.
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Once you delete it, it's gone for goodHallo Janik,
freut mich sehr. Ich nehme mal an es war ein schöner Urlaub für dich?
Ich arbeite bis Mitte November in Portugal. Nächste Woche habe ich frei. Da schaffe ich hoffentlich den Rest von Johannes und die Apostelgeschichte.
Viele Grüße
Robert
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Once you delete it, it's gone for goodJa, ich hatte einen schönen Urlaub, Danke.
Wenn Gott Abrahams Glauben ihm als Rechtschaffenheit anrechnete, wieso sollte dies dagegen sprechen, er sei gegenüber Gott dadurch gerechtfertigt? Ich finde es vielmehr völlig passend.
Irgendwie haben wir da teilweise ein unterschiedliches Verständnis Rechtschaffen(aufrichtig, ehrlich, usw) kann jeder Atheist sein, aber das rechtfertigt ihn noch nicht vor Gott. Also Rechtschaffenheit rechtfertigt einen nicht automatisch.
Nochmal Römer 4: 2 Wenn nämlich Abraham aus Werken gerechtfertigt worden ist, hat er zwar Ruhm, aber nicht vor Gott.
3 Denn was sagt die Schrift? »Abraham aber glaubte Gott, und das wurde ihm als Gerechtigkeit angerechnet«.
In dem Abschnitt geht es ja darum, dass wir aus Glauben gerettet werden und nicht aus Werken. Um vor Gott zu bestehen reicht es nicht rechtschaffen zu sein(aufrichtig, usw, aber dennoch sündig), man müsste gerecht sein, also 100% gerecht - ohne Sünde. Da wir das aber nicht können starb Jesus der Gerechte für uns. Durch Ihn sind wir gerechtfertig, sodass wir zu Gott kommen können. Wir werden eben durch den Glauben an Jesus gerechtfertigt, um vor Gott bestehen zu können.
Und in genau dem Abschnitt, wo es um Rettung aus Glauben(wo Rechtschaffenheit eben nicht ausreicht) geht, sagt Paulus, dass Abraham sein Glaube als righteousnes angerechnet wurde. Deshalb ist es für mich klar, dass hier im Kontext Gerechtigkeit gemeint ist.
Es fühlt sich aber sehr deutlich danach an, dass hier “righteous” tatsächlich besser mit “rechtschaffen” zu übersetzen ist und zwar in dem Sinne, wie ich es im Artikel beschrieben hatte (Gottwohlgefälligkeit usw.).
Bei dem Bsp. stimme ich dir zu.
Passenderweise ist das Gegenteil des Wortes “righteous” im Englischen “unrighteous” und wird aber nicht mit “ungerecht”, sondern mit “unredlich”, “sündig” und “verworfen” übersetzt.
Laut Deepl ist “ungerecht” schon eine der möglichen Übersetzungen… https://www.deepl.com/de/translator#en/de/unrighteous
Matthäus 5:6
HIer sind tatsächlich die gemeint, die nach “Gerechtigkeit” dürsten, nicht nach Rechtschaffenheit.
Schön, dass wir uns da einig geworden sind.
Ich denke man muss wirklich auf den Kontext achten, um zu wissen, was die Übersetzter bei der jeweiligen Stelle mit “righteousnes” meinen. Wie schon gesagt: Auch das Wort “Bank” hat 2 Bedeutungen: Die Bank zum Sitzen und die voller Geld. Was gerade gemeint ist, muss sich aus dem Kontext ergeben. - so auch bei solchen englischen Wörtern.
Ich finde es super, dass Du dich damit in dieser Weise auseinandersetzt
Danke
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Once you delete it, it's gone for goodIch war im Urlaub und konnte deshalb nicht antworten. Ich Antworte dann die Tage…
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Once you delete it, it's gone for goodHallo Janik,
ich habe den Artikel noch etwas erweitert und bin dabei unter anderem auch auf die Übersetzungsbeispiele in dict.cc gestoßen (ich habe ein Bildschirmfoto in den Artikel eingefügt, die den Unterschied in der Übersetzung gut aufzeigen.
Auch sehr interessant finde ich das Gegenteil von “righteous”: “unrighteous”, das eben nicht mit “ungerecht” übersetzt wird. Aber lies bitte selbst.
Lass mich wissen, ob Du dieser Argumentation folgen kannst, oder ob ich noch etwas übersehen habe. ich weiß, dass dieser Punkt wichtig ist, weil viele deutsche Bibelübersetzungen immer nur von “gerecht” und “Gerechtigkeit” sprechen. Dabei fehlt dann plötzlich der Unterschied zu “justice” und “to be just”.
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Once you delete it, it's gone for goodDu merkst schon, ich habe lange drüber nachzudenken und zu kauen an dem Thema.
Zuerst vielleicht etwas zum Vergleich zwischen Genesis (ich habe die Benennung der Bücher von Moses der KJV angepasst), also 1. Buch Mose, Kapitel 15, Vers 6 mit Römer 4:2:
Ich kann den Schluss nicht ganz nachvollziehen, den Du vorbringst.
Wenn Gott Abrahams Glauben ihm als Rechtschaffenheit anrechnete, wieso sollte dies dagegen sprechen, er sei gegenüber Gott dadurch gerechtfertigt? Ich finde es vielmehr völlig passend.
Gut sind immer Stellen, wo beide Dinge, die zu vergleichen sind, zugleich vorkommen. Das macht eine Entscheidung oft leichter:
Hesekiel 16:52:
”Thou also which hast iudged thy sisters, beare thine owne shame for thy sinnes, that thou hast committed more abominable then they: they are more righteous then thou: yea be thou confounded also, and beare thy shame, in that thou hast iustified thy sisters.”
“…Sie sind [gerechter/rechtschaffener] als Du:…und trage deine Schande, mit der Du deine Schwestern gerechtfertigt hast.”
Hier geht es um die eigene Rechtfertigung von Sünde durch Abgrenzung zu noch sündigeren “Schwestern” (gemeint sind hier Städte bzw. Gemeinden). Die eigene Schande rechtfertigt sogar die von der angesprochenen Stadt begangenen Sünden im Vergleich zu den eigenen.
Mit anderen Worten: Die angesprochene Stadt (Jerusalem) verurteilt ihre sündigen Schwestern (Sodom, Smaria) und solle doch gefälligst die Schande für ihre eigenen Sünden (er)tragen, die sie begangen habe, die noch viel abscheulicher sind, als die der Schwestern (Sodom und Samaria). Diese seien sogar “rechtschaffener” als Jerusalem. Es solle vielmehr bestürzt sein und seine Schande (er)tragen; die Schande, die sogar die sündigen Schwestern (Sodom und Samaria) rechtfertigt (im Vergleich oder gegenüber Jerusalem).
Also starker Tobak, den Gott da auf Jerusalem ablässt. Es fühlt sich aber sehr deutlich danach an, dass hier “righteous” tatsächlich besser mit “rechtschaffen” zu übersetzen ist und zwar in dem Sinne, wie ich es im Artikel beschrieben hatte (Gottwohlgefälligkeit usw.).
Denn es geht hier um den Stand dieser Städte gegenüber Gott und seiner Erwartungshaltung diesen gegenüber, in der Jerusalem wohl gerade nicht so gut abschnitt bei Hesekiel.
Aber um Gerechtigkeit geht es hier sicher nicht.
Umgelegt auf Moses (in Genesis 15:6) ist Abraham Gottwohlgefällig. In Römer 4:2 schreibt Paul, dass wenn Abraham für sein Wirken gerechtfertigt wäre, wegen der er zurecht verherrlicht sei, dann aber nicht vor Gott - also nicht für sein Wirken, sondern für seinen Glauben. Und dieser wurde ihm eben als Rechtschaffenheit, wiederum im Sinne meines Artikels, angerechnet und rechtfertigte ihn vor Gott.
Auf deine weiteren Argumente (Matthäus) komme ich ein anderes Mal zurück.
Ich finde es super, dass Du dich damit in dieser Weise auseinandersetzt. Das spornt ja auch mich an, ganz genau hinzusehen. Und am Ende ist so etwas sehr gut für die Qualität des Ergebnisses.
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Once you delete it, it's gone for goodZitat: Und er *glaubte an den HERRN; und der rechnete es ihm als Rechtschaffenheit an.
Könnte man hier stattdessen “Gerechtigkeit” verwenden, ohne den Sinn maßgeblich zu verändern?
Warum gehst du davon aus, dass die Übersetzer hier “Rechtschaffenheit” meinten? Unter Beachtung der Parallelstelle im NT denke ich, dass “Gerechtigkeit gemeint war:
Röm. 4: 2 Wenn nämlich Abraham aus Werken gerechtfertigt worden ist, hat er zwar Ruhm, aber nicht vor Gott.
3 Denn was sagt die Schrift? »Abraham aber glaubte Gott, und das wurde ihm als Gerechtigkeit angerechnet«.
Hier geht es um die Rettung aus Glauben, gegenübergestellt mit dem Versuch aus eigener Gerechtigkeit gerettet zu werden. Absolute Gerechtigkeit wäre nötig, um von selbst vor Gott zu bestehen, da Gott absolut gerecht ist(nicht nur rechtschaffen).-hier geht es nicht bloß um Rechtschaffenheit.
Da wir das aber nicht können, bleibt nur die Gerechtigkeit, die Jesus uns durch Seinen Tod gibt.-eben gerechtfertigt durch Glauben.
Wenn also mit “gerechtfertigt” auch wirklich gerechtfertigt gemeint ist, bedeutet das, dass auch in Vers 3 Gerechtigkeit gemeint ist. Spätestens im Römerbrief müsste also “Righteouness” mit “Gerechtigkeit” übersetzt werden. Und da Paulus sich da auf 1.Mo. 15,6 bezieht, macht es nur Sinn auch da mit Gerechtigkeit zu übersetzen. Ich bin mir sicher den 47 Übersetzern wird diese Parallele auch bekannt gewesen sein.
Zu Mt. 3,15:
Bei Jesu Auftrag ging es darum uns vor Gott zu rechtfertigen. Johannes wusste, dass Jesus sündlos war und die Taufe nicht nötig hatte. Die Taufe symbolisiert den Tod Jesu (untertauchen) und die Auferstehung(auftauchen). Und dieses Erlösungswerk sollte uns ja eben vor Gott rechtfertigen durch den Glauben.
Also würde “alle Gerechtigkeit erfüllen” hier schon Sinn machen. Natürlich ging es bei der Taufe auch darum Gottes Wunsch zu erfüllen, aber dieser Wunsch/Anforderung sollte ja eben das Erlösungswek Jesu zur Rechtfertigung durch Glauben symbolisieren.
Wie schon in einem Kommentar angedeutet kann auch in Römer 3 nur mit Gerechtigkeit übersetzt werden. “Rechtschaffenheit” würde nicht ganz passen:
21 Jetzt aber ist außerhalb des Gesetzes die Gerechtigkeit Gottes offenbar gemacht worden, die von dem Gesetz und den Propheten bezeugt wird,
22 nämlich die Gerechtigkeit Gottes durch den Glauben an Jesus Christus, die zu allen und auf alle [kommt], die glauben. Denn es ist kein Unterschied;
23 denn alle haben gesündigt und verfehlen die Herrlichkeit, die sie vor Gott haben sollten,
24 sodass sie ohne Verdienst gerechtfertigt werden durch seine Gnade aufgrund der Erlösung, die in Christus Jesus ist.
25 Ihn hat Gott zum Sühnopfer bestimmt, [das wirksam wird] durch den Glauben an sein Blut, um seine Gerechtigkeit zu erweisen, weil er die Sünden ungestraft ließ, die zuvor geschehen waren,
26 als Gott Zurückhaltung übte, um seine Gerechtigkeit in der jetzigen Zeit zu erweisen, damit er selbst gerecht sei und zugleich den rechtfertige, der aus dem Glauben an Jesus ist.
Ich denke die Verse sprechen für sich. “Rechtschaffen” würde da nicht passen.
Je mehr ich darüber nachdenke, desto sicherer werde ich mir, dass die Übersetzer der KJ (zumindest an den genannten Stellen) “Gerechtigkeit” gemeint haben müssen.
Sowohl für “gerecht”, als auch “rechtschaffen” steht im englischen “righteous”. Was von beidem gemeint ist muss sich für die englischen Leser also aus dem Kontext ergeben. Und ich denke so sollten wir auch übersetzen: Schauen was im Kontext mit dem Wort gemeint ist.
Ein Bsp aus dem deutschen: “bitte” kann sowohl im Sinn von “bitteschön”, “gern geschehen” gemeint sein, als auch im Sinn von “um etwas bitten”. Wenn nun ein Engländer dieses Wort ohne Kontext liest, kann er nicht wissen, was gemeint ist. Er muss den Kontext beachten um zu wissen ob “please” oder “your welcome” gemeint ist. Er kann nicht pauschal nur mit einem von beiden übersetzten.
Gleiches mit “Bank”. Man braucht den Kontext um zu wissen, ob “Sitzbank” oder das Gebäude gemeint ist.
Es gibt bestimmt auch Verse, wo “rechtschaffen” besser passt. Aber das muss sich dann aus dem Kontext ergeben.
Aber vor allem sollten wir darüber beten. Wir sollten nicht aus eigenem Vermögen versuchen die richtigen Entscheidungen zu treffen. Wir sollten Gott um Weisheit bitten, vor allem da, wo nicht eindeutig ist, wie richtig übersetzt wird. Schließlich wird hier Gottes Wort übersetzt!